Der Kurort Vichy

Vichy liegt am Fluss Allier und ist Sitz der Unterpräfektur des Départements Allier. Dieses Département gehört zur Region Auvergne-Rhône-Alpes.
Vichy gehört zu den Thermalbädern in der Auvergne, die im 19. Jahrhundert sehr bedeutend waren und den Glanz einer ganzen Epoche wieder spiegelten.
Bereits die Römer haben die wohltuenden und heilenden Quellen von „Aquae Calidae“ erkannt und geschätzt.
Ende des 16. Jahrhunderts wurden die Heilquellen wiederentdeckt und ab dem 17. Jahrhundert kamen bereits Kurgäste nach Vichy. Eine der wichtigsten Persönlichkeiten war die Marquise de Sevigné, die den Ruf des Kurortes Vichy durch ihre bekannt gewordenen Briefwechsel verbreitete.
Hochrangige Kurgäste waren immer auch der Anlass für Verbesserungen der Kureinrichtungen. Nach einem Aufenthalt von zwei Töchtern von Ludwig XV. ließ deren Neffe, Ludwig XVI., eine neue Badeanlage errichten.
Auch Napoleons Mutter verbrachte einen Kuraufenthalt in Vichy und unter ihrem Einfluss ließ ihr Sohn 1812 den „Parc de Sources“ anlegen.
Der Aufstieg zur „Reine des villes d‘eaux“, zur Königin unter den Kurbädern, ist der Tatsache zuzuschreiben, dass Napoleon III. Vichy für einige Jahre als seine Sommerresidenz wählte. In dieser Zeit wurden die Kuranlagen erweitert und neue Einrichtungen angelegt. Dadurch wurde Vichy im 19. Jahrhundert für den internationalen Adel ein beliebter Treffpunkt.
Es entstanden Boulevards, Parks nach englischem Vorbild, ein Opernhaus, ein Casino, eine Quellenhalle, ein Kuppelthermalbad im orientalischen Stil und vieles mehr.
Vor dem 1. Weltkrieg erreichte die Bedeutung der Stadt ihren Höhepunkt. Zahlreiche Villen und Paläste im Art-Deko Stil sind Zeugen dieser Blütezeit. Der Prunk der damaligen Zeit ist heute noch nachzuempfinden, wenn man vor den vielen architektonischen Schätzen der Stadt steht. Auch ein Besuch der neuen, 1931 im Art-Deko Stil erbauten Kirche Saint-Blaise ist zu empfehlen.

Von 1940 bis 1944 war die Stadt Sitz der Regierung des nichtbesetzten Frankreichs unter Henri-Philippe Pétain. Diese Zeit hinterließ einen dunklen Schatten auf der Geschichte der Stadt.

Nach dem 2. Weltkrieg nahm Vichy den Kurbetrieb wieder auf und ist trotz sinkender Kurgäste eine attraktive Stadt.
Das neu angelegte Vichy Thermal SPA gehört zu den größten, modernen SPA Einrichtungen Europas.
Neben den Kurangeboten setzt man heute zusätzlich auf neue Aktivitäten. Durch das Anlegen des „Parc Omnisport“ und das Aufstauen des Flusses Allier zum „Lac d’Allier“ wurde Vichy auch für Sportbegeisterte eine interessante Stadt.
Die Sprachschule „Cavilam“, die zusammen mit der Universität Clermont-Ferrand gegründet wurde, bringt zudem viele junge Studenten aus der ganzen Welt nach Vichy.
Kulturelle Einrichtungen wie das „Kulturzentrum Valéry Larbaud“ (Dichter und Sohn der Stadt), das „Musée surrealiste Francois Boucheix“ oder das „Musee des Arts d’Afrique et d’Asie“ vervollständigen das Bild ein jungen, attraktiven Stadt mit einer interessanten und abwechslungsreichen Geschichte.

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